Im Ersten und Zweiten Weltkrieg war Deutschland einer der größten Chemiewaffenhersteller der Welt. Noch heute lagern an über 200 Standorten im Land chemische Kampfstoffe - verscharrt oder versenkt werden sie zur korrodierenden Zeitbombe.
Vermutlich das giftigste Loch der Welt
Er gilt als einer der unheimlichsten Orte der Republik: der Dethlinger Teich bei Munster in der Lüneburger Heide. Experten schätzen es als das vermutlich „giftigste Loch der Welt“ ein. Der Grund hierfür liegt im Zweiten Weltkrieg. Unmittelbar östlich des Teiches wurde in Bunkern die Füllung und Lagerung von Kampfstoffmunition durchgeführt. Hinzu kam die Produktion von Brandbomben und chemischen Kampfmitteln. Kontaminiertes Wasser wurde direkt in das Gewässer entsorgt. Doch nicht nur das. Als die britische Armee ab 1945 die ehemalige Waffenschmiede der Nazis übernahm, benutzte auch sie den Teich als nasse Deponie für Kampfstoffe aller Art. Geschätzt wird, dass rund Stück Zündladungen, 3000 Stück Kampfstoffgranaten, Hunderte Phosgenbomben oder etwa 300 Fässer mit Flüssig-Phosgen im Teich lagern. Der Film „Tödliches Erbe“ von Frido Essen, der nun im Rahmen von „Die Story im Ersten“ zu sehen ist, deutet an, wie gefährlich „Giftlöcher“ wie der Dethlinger Teich bis heute sind. Nach seiner Zuschüttung in den 1950er-Jahren wird eine der größten Kriegswaffen-Halden der Bundesrepublik nun wieder geöffnet. I
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