Auf de’ schwäb’sche Eisebahne
Gibt es viele Haltstatione:
Schtuagart, Ulm un Biberach,
Meckabeure, Durlesbach
Trulla, trulla, trulla-la
Auf de schwäb’sche Eisebahne
Dürfe d’ Küh un d’ Ochse fahre
Biable, Mädle, Weib un Ma,
Kurzum, alles was zahle ka
Männer, die im Gsicht ganz bärtich,
Schreiat laut: “Jetzt isches fertich!“
Springet in de Wage nei,
Machet Löchle ins Kärtle nei
Auf de schwäb’sche Eisebahne
Wollt amol a Beierle fahre,
Geht an d’ Schalter lupft de Hut:
“A Billettle, send’S so gut!“
Ainen Bock hat er sich kaufet
Un daß er ihm ned verlaufet,
Bindet ehn der gute Ma,
An de hindre Wage na.
“Böckle, musch jetz wacker springe.
S’Fuader werd i dir scho bringe.“
Zendt sei stinkichs Pfeiffle a,
Setzt sich zu seim Weible na.
Wie der Zug jetzt dud okemma,
Und d’r Bauer de Bock will nemma,
Findet er bloß Kopf und Seil
An dem hindre Wagedeil.
Do packt de Baure d’ Baurezore,
Nemmd de Geißbock bei de Ohre,
Schmeißt ehn, was er schmeiße ka,
Dem Konduktör an ’nd Ohre na.
Des ischd Gschicht von sellem Baure,
Der sain Gaisbock hat verlaure
Gaisbock und sei schrecklich End,
Himmel, Schtuagart, Sapprament
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Die schwäbsche Eisebahne bezeichnet die erste durchgehende Eisenbahnstrecke von Stuttgart nach Friedrichshafen. Sie wurde vor allem durch das Volkslied Auf de schwäb’sche Eisebahne deutschlandweit bekannt.
Das Lied wurde unter anderem von Willy Reichert
(* 30. August 1896 in Stuttgart; † 8. Dezember 1973) gesungen, der es - wie in diesem Fall - wie eine Moritat vortrug.
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Die schwäbische Eisenbahn nutzt die (damals neue) Württembergische Hauptbahn Heilbronn - Stuttgart - Ulm - Friedrichshafen, die ab 1850 fertiggestellt war. Ab Stuttgart führt sie über Plochingen und Göppingen entlang der Filstalbahn und folgt dann ab Ulm der Südbahn über Biberach an der Riß bis zum Bodensee zum Sommerschloß des Königs in Friedrichshafen.
Baubeginn war 1844. Bereits ab dem 29. Juni 1850 war diese Strecke der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen durchgehend befahrbar. Die Bewältigung des Albtraufs bei Geislingen an der Steige durch die Geislinger Steige galt zur damaligen Zeit als technische Meisterleistung. Ziele waren die Anbindung der 1803/1806 neu zum Königreich hinzugekommenen Gebiete von Oberschwaben an Alt-Württemberg sowie die Förderung der Industrialisierung. Anders als in den meisten anderen deutschen Ländern wurde hier die Eisenbahn nicht von privaten Gesellschaften, meist Aktiengesellschaften, sondern vom Staat finanziert.