Hartz IV-Kinder: Wir sind nicht arm, wir haben nur kein Geld | WDR Doku
Bedeutet Hartz IV gleich Armut? Dieser Frage geht diese Dokumentation über Kinder aus Hartz IV Familien nach:
Es ist ein ganz normaler Dienstag. Mariam, 14 Jahre, ist auf dem Weg in die Schule. Sie hat Unterricht bis nachmittags, trifft dann ihren Vater an der Bushaltestelle. Er bringt ihr ein wenig warmes Essen vorbei, denn Mariam hat keine Zeit: Nach der Schule geht sie zum Ballett, anschließend zum Schulchor bis abends um halb zehn. Sie fährt nach Hause, isst ein wenig, macht Hausaufgaben und fällt dann todmüde ins Bett. Mariam ist ein Hartz IV-Kind.
Der 12-Jährige Fabian hat drei Brüder. Seine Mutter ist alleinerziehend und auch diese Familie lebt von Hartz IV. Fabian will unbedingt den Realschulabschluss machen. “Ich wünsche mir eine bessere Zukunft “, sagt er. Und deswegen ist er fleißig in der Schule, nutzt das Betreuungs- und Weiterbildungsangebot des Kinderwerks Arche, denn eines ist ihm klar: Ohne einen guten Schulabschluss geht nichts vorwärts. Er will einmal Busfahrer werden.
Beide Kinder haben den Willen, sich für eine bessere Zukunft anzustrengen, aber wie leicht ist es, sich eine gute Bildung anzueignen? Reichen kostenfreie Schulen und Bildungsgutscheine in unserem Land, in dem über zweieinhalb Millionen Kinder an der Armutsgrenze leben? Dieser Film zeigt: Bildungsnahe Familien haben es einfacher als bildungsferne. Mariams Eltern haben beide in im ihrem Heimatland Georgien studiert und wissen alle Fördermöglichkeiten für ihre Tochter zu organisieren. Fabians Mutter hingegen kommt aus einer bildungsfernen Familie. Sie will ihren vier Jungen Werte wie Verantwortung, Zusammengehörigkeit und gutes Benehmen beibringen.
Ein halbes Jahr hat die Filmemacherin Renate Günther-Greene Mariam und Fabian durch ihren Alltag begleitet. Die beiden Kinder kämpfen auf ihre Weise für ein besseres Leben. Ob es gelingt, hängt auch davon ab, wie viel Unterstützung sie dabei bekommen - zu Hause, in der Schule und vom Staat.
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Ein Film für Menschen Hautnah von Renate Günther-Greene.
Dieser Film wurde im Jahr 2012 produziert und 2016 um einen Abspann am Ende erweitert. Alle Aussagen und Fakten entsprechen dem damaligen Stand und wurden seit dem nicht aktualisiert.
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