“Eins weiß ich heute schon: Der Menschheit schenke ich eine neue Weltperspektive. Hoffentlich erlebe ich’s auch noch, dass ich sie in 100 Bildern festlege.“ Das war Lyonel Feiningers prophetischer Wunsch, den er 1914 in einem Brief an seine Frau formulierte. Der Künstler studierte die Natur genau und machte immer wieder Skizzen, bis er die wesentlichen Formen erfasst hatte. Muster, die er in der Natur fand, wurden in seiner Kunst erneuert und verklärt. Sein Gemälde “Vogelwolke“ aus dem Jahr 1926 ist ein schönes Beispiel für diesen Prozess.
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Lyonel Charles Adrian Feininger (1871-1956 in New York) war ein deutsch-US-amerikanischer Maler, Grafiker und Karikaturist. Ab 1909 war er Mitglied der Berliner Secession. Mit seinen Arbeiten am Bauhaus seit 1919 gehört er zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne.
Feininger kam erst mit 36 Jahren zur Malerei. Zuvor war er lange als kommerzieller Karikaturist für diverse deutsche, französische und US-amerikanische Zeitungen und Zeitschriften tätig. Er unterzog seine Arbeiten einer harten selbstkritischen Prüfung und entwickelte, ausgehend von seinen Karikaturen, zügig einen sehr markanten Malstil. In seinen Bildern werden die Objekte abstrahiert und gestalterisch überhöht. Die dabei erreichte Stärke und der Ausdruck von Feiningers Stil beeinflussten zahlreiche zeitgenössische Künstler und begründeten seine Bedeutung und seinen Erfolg. Oft griff Feininger bei seinen Arbeiten Bildmotive und Bildkompositionen eigener Karikaturen und Skizzen wieder auf.
*** 1000 Meisterwerke ***
In jeder Folge der “1000 Meisterwerke“ wird ein Gemälde vorgestellt. Die kurze, aber pointierte Analyse vergleicht es mit verwandten Werken und stellt es in Zusammenhang mit dem Leben und der Schaffensperiode des jeweiligen Künstlers. Dabei umfasst die Serie eine große Bandbreite an Kunst, von Gemälden aus dem 15. Jahrhundert bis zu moderner Kunst.