Probe zum Münchner Sonntagskonzert 1963.
Dirigent Kurt Eichhorn (*4. August 1908 †29. Juni 1994) probt mit dem Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks für das fünfte Sonntagskonzert. Auf dem Programm steht „Der Rosenkavalier“ (1911) von Richard Strauss (*11. Juni 1864 †8. September 1949). Hören Sie aus Akt III das Terzett „Hab mir’s gelobt“ mit:
Hertha Töpper (*19. April 1924 †28. März 2020), Mezzosopran: Octavian
Claire Watson (*3. Februar 1924 †16. Juli 1986), Sopran: Marschallin
Ingeborg Hallstein (*23. Mai 1936), Sopran: Sophie
Im Interview berichten die drei Opernlegenden von ihren aktuellen musikalischen Projekten.
0:00 Probe
4:00 Interview
7:45 „Hab mir’s gelobt“
Sendung vom 21. März 1963
BR, 1963
Terzett
Beginn bei Ziffer 284 [Z. 284]
Octavian: Marie Theres!
[alle drei singen zugleich ineinander verwoben]
Marschallin:
Hab’ mir’s gelobt, ihn lieb zu haben in der richtigen Weis’,
daß ich selbst sein Lieb’ zu einer andern noch lieb hab’!
Hab’ mir freilich nicht gedacht, daß es so bald mir aufgelegt sollt’ werden.
Es sind die mehreren Dinge auf der Welt, so daß sie ein’s nicht glauben tät’,
wenn man sie möcht’ erzählen hör’n. Alleinig, wer’s erlebt, der glaubt daran und weiß nicht wie... [Z. 289]
Sophie:
Mir ist, wie in der Kirch’n, heilig ist mir und so bang und doch ist mir unheilig auch! Ich weiß nicht, wie mir ist. Ich weiß nicht, wie mir ist. Ich möcht’ mich niederknie’n dort vor der Frau und möcht’ ihr was antun.
[Z. 289] Denn ich spür’, sie gibt mir ihn und nimmt mir was von ihm zugleich. Weiß gar nicht, wie mir ist.
[Z. 290] Möcht’ alles versteh’n und möcht’ auch nichts versteh’n. Möcht fragen und nicht fragen, wird mir heiß und kalt. Und spür’ nur dich und weiß nur eins: dich hab’ ich lieb, dich hab’ ich lieb.
Octavian:
Es ist was kommen und ist was g’scheh’n. Ich möcht sie fragen: Darf’s denn sein? Und grad’ die Frag’ die spür’ ich, daß sie mir verboten ist. Ich möcht’ sie fragen, ich möcht’ sie fragen: warum, warum zittert was in mir? Ist denn ein großes Unrecht gescheh’n?
[Z. 289] Und grad’ an die, und grad’ an die, und grad’ an die, an die darf ich die Frag’, die Frag’ nicht tun.
[Z. 290] Und dann seh’ ich dich an, Sophie und seh’ nur dich, spür’ nur dich, spür’ nur dich, Sophie, und seh’ nur dich und weiß von nichts als nur dich, dich hab’ ich lieb.
Marschallin:
[Z. 290] Da steht der Bub und da steh’ ich, und mit dem fremden Mädel dort wird er so glücklich sein, als wie halt Männer das Glücklichsein versteh’n.
In Gottes Namen.
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