RAINER MARIA RILKE - AUSGESETZT AUF DEN BERGEN DES HERZENS II

Dichtung von Rainer Maria Rilke Irschenhausen 1914 ersch. 1919 / Rezitation: Reiner Unglaub / Anmerkung: „Mit deinen Augen, welche müde kaum von der verbrauchten Schwelle sich befrein, hebst du ganz langsam einen schwarzen Baum und stellst ihn vor den Himmel: schlank, allein. Und hast die Welt gemacht. Und sie ist groß und wie ein Wort, das noch im Schweigen reift. Und wie dein Wille ihren Sinn begreift, lassen sie deine Augen zärtlich los…“ ( aus: Buch der Bilder) Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens. Siehe, wie klein dort, siehe: die letzte Ortschaft der Worte, und höher, aber wie klein auch, noch ein letztes Gehöft von Gefühl. Erkennst du’s? Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens. Steingrund unter den Händen. Hier blüht wohl einiges auf; aus stummem Absturz blüht ein unwissendes Kraut singend hervor. Aber der Wissende? Ach, der zu wissen begann und schweigt nun, ausgesetzt auf den Bergen des Herzens. Da geht w
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