Live aus Rostock! Keine Panzerverladung über den Rostocker Hafen
Im Rostocker Seehafen wurden am Freitag knapp 200 Militärfahrzeuge der Bundeswehr verschifft. Brigadegeneral Uwe Nerger war mit der NATO-Großübung zufrieden und sprach anschließend über eine reale Bedrohungslage. Er unterstützt die Aussage des Verteidigungsministers Pistorius und meinte, dass die Bundeswehr tatsächlich kriegstüchtig werden müsse.
Er betonte, dass die Politik klar machen müsse, was der Schutz der Bundesrepublik Deutschland bedeute. Gleichzeitig müsse die Gesellschaft aber insgesamt verstehen, dass der Schutz der Republik mit aktiven Soldaten und rund Reservisten nicht funktionieren könne. Nerger wörtlich: “80 Millionen können nicht auf der Zuschauertribüne sitzen, während Soldaten die Republik verteidigen.“
Bei der Zivilbevölkerung würde er nicht soweit mit dieser Aussage gehen. Es würde schon ausreichen, wenn sie Verteidigungsbereit wäre.
Es war ganz schweres Gerät, das die Bundeswehr im Rostocker Seehafen zwischengeparkt , gepanzerte Militärfahrzeuge und Lastwagen wurden auf dem Hafengelände verschifft. Ziel der Großübung war es vor allem, die sogenannten Heimatschutzkräfte fit zu machen.
Über die Einstellung der Gesellschaft in Deutschland zum Thema Krieg sagte Nerger: “Die Gesellschaft muss wehrhaft, wehrwillig und wehrbereit sein.“ Auf Nachfrage zur aktuellen Bedrohungslage sagte er: “Es gibt eine Bedrohungsanalyse und die geht davon aus, dass wir nicht mehr als sechs Jahre haben.“ Sechs Jahre um für einen Verteidigungsfall gewappnet zu sein. Er sprach auch sehr konkret über den potenziellen Kriegsgegner.
Die Reservisten sollten die Verladeaktion schützen und Brigadegeneral Uwe Nerger war mit den gezeigten Leistungen äußerst zufrieden. “Die Übung hat hervorragend geklappt“, lobte der Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg Vorpommern am Freitag Nachmittag.
Das militärische Gerät wird nun über die Ostsee nach Litauen verschifft. Dort will die NATO in den kommenden Wochen für den Ernstfall proben.
Die heutige Kundgebung des Friedensbündnisses Norddeutschland steht unter dem Motto: die Ostsee muss ein Meer des Friedens sein. Keine Panzerverladung über den Rostocker Hafen!
Die Kundgebung mit anschließendem Umzug findet heute um 13:00 Uhr auf dem Platz der Freiheit, dem Vorplatz des Ostsee-Stadion Rostock statt.
Redner und Rednerin werden sein: Raimund Ernst, Katharina Winkelmann, Andreas Königstein, Christian Schal vom Friedensbündnis, Schwerin, Helga Hobohm vom Friedensbündnis, Neubrandenburg, Rainer Brown. Das Grußwort wird Eugen Drewermann sprechen.
Die musikalische Begleitung sind Caro Kunde, Wolfgang Meyer und die Liedermacherin Bea.
Es ist unglaublich, von deutschem Boden gingen zwei Kriege aus. Man hat aus der Geschichte nichts gelernt. Nun rollen deutsche Panzer an der russischen Grenze. Im zweiten Weltkrieg hatte die ehemalige Sowjetunion 27 Millionen Tote zu beklagen. Angeblich würde von Russland eine Kriegsgefahr ausgehen. Das ist mit Nichten so. Dieser Krieg, so scheint es, wird herbei geredet und vorbereitet.
In unserem Grundgesetz steht, dass die Vorbereitung eines Angriffskrieges ausdrücklich verboten ist. Dass Deutschland gegen Russland Krieg führen will, zeigt auch die Vorbereitung eines Angriffs auf die Krimbrücke, geplant durch deutsche Offiziere mit dem Marschflugkörper Taurus.
Wir wollen nicht, dass die Verladung von NATO Panzern im Rostocker Hafen stattfindet und nach Litauen in unmittelbarer Nähe zur russischen Enklave Kaliningrad verschifft werden.
Wir sind hier, um für den Frieden zu demonstrieren.
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