Die Toten Kehren Wieder Mit Dem Wind - Das Kalte Grab (The Cold Grave)

DIE TOTEN KEHREN WIEDER MIT DEM WIND - AM UFER DES SEES Am Ufer des Sees ist die bereits zweite Veröffentlichung von Die Toten kehren wieder mit dem Wind. Geboten werden sechs längere Titel, die allgemein beschrieben, als rohen aber atmosphärischen Black Metal zu bezeichnen sind. Das Pendel schlägt mal mehr in eine melancholische, mal in eine härtere Richtung. In einer kurzen Bandinfo steht geschrieben, dass Die Toten kehren wieder mit dem Wind ungefähr mit Satyricon oder Nagelfar vergleichbar sind respektive die Einflüsse dort zu finden sind. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Viel eher finde ich Am Ufer des Sees vergleichbar mit Dysterwald oder Horizon’s Opening -- nicht unbedingt stilistisch doch in jedem Fall atmosphärisch. Die zum Teil simpel gestrickten Strukturen zehren vollständig von den Gitarren und dem Gesang, welche beide die Eckpfeiler des Albums sind, da Die Toten kehren wieder mit dem Wind jegliche Dynamik, Abwechslung und Atmosphäre aus ihnen beziehen. Die Arrangements an den Gitarren sind dabei naturgemäß sehr präsent und abwechslungsreich obgleich sie nahezu durchgehend konstant, melancholische traurige Melodien spielen. Selbst bei schnelleren und härteren Gangarten schaffen es Die Toten kehren wieder mit dem Wind ihre Gitarren trotzdem nachdenklich, in sich gekehrt oder eben traurig klingen zu lassen. Durch diese spezielle Komponente der Gitarrenarbeit sowie dem sehr verzerrten Gesang wird eine vereinnahmende Atmosphäre erschaffen. Strukturell deckt Am Ufer des Sees eine breite kompositorische Palette ab. Es gibt eingängig antreibende Strecken mit teilweise eindringlich aggressiven und gequälten Anteilen; auch wenn diese im Verhältnis zur atmosphärischen Komponente allerdings gering ausfallen. Daneben stehen die vielen unterschiedlichen melodischen und harmonischen Arrangements, die sich in langsamen, mittelschnellen und schleppenden Variationen äußern. Einziges Manko hierbei ist das Schlagzeug, das zwar sehr kraftvoll mitten im Geschehen steht doch oft etwas ideenlos wirkt und manchmal sogar ein wenig zu laut abgemischt wurde. Mich persönlich stört dies jedoch nicht, da mich vor allem die atmosphärischen und melodischen Facetten begeistern. Am Ufer des Sees ist in jedem Fall eine sehr interessante und eigenständige Veröffentlichung, die sowohl hervorragende Kompositionen wie auch schwache vor allem langatmige Strecken besitzt. Nichts desto trotz können mich Die Toten kehren wieder mit dem Wind hiermit begeistern; vielleicht auch deshalb, weil es ein Album mit Ecken und Kanten ist und dadurch persönlicher wird.
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