Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 4 | Cristian Măcelaru | WDR Sinfonieorchester
Johannes Brahms’ Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Cristian Măcelaru. Live aufgenommen am in Timișoara, Filarmonica Banatul.
Johannes Brahms - Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98
00:00:00 I. Allegro non troppo
00:12:43 II. Andante moderato
00:24:23 III. Allegro giocoso – Poco meno presto – Tempo I
00:30:17 IV. Allegro energico e passionato – Più Allegro
WDR Sinfonieorchester
Cristian Măcelaru, Leitung
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Werkeinführung:
Das erdrückende Erbe Beethovens im Rücken, brauchte Johannes Brahms ein Vierteljahrhundert, bis er seine 1. Sinfonie vollendete. Als diese gelang, ließ Brahms nach 1876 noch drei weitere Sinfonien folgen. Meist nutzte er dafür seine freie Zeit in den Sommerferien. So entstand die 4. Sinfonie in den Jahren 1884 und 1885 im Örtchen Mürzzuschlag in der Steiermark. Während Brahms über neuen Kompositionen brütete, drangen nur wenige Informationen nach außen. Und wenn, dann fielen seine vagen Andeutungen zumeist skeptisch aus. Einer befreundeten Familie kündigte er seine Vierte als »eine neue traurige Symphonie« an und schrieb aus seinem Urlaubsdomizil an den Dirigenten Hans von Bülow: “Ich fürchte nämlich, sie schmeckt nach dem hiesigen Klima – die Kirschen hier werden nicht süß [...].“ Was hier angedeutet wird, ist der herbe und »elegische« Charakter der 4. Sinfonie. Weil Brahms‘ Bekanntenkreis mit Bedenken auf die neue Sinfonie reagierte, entschloss sich der Komponist zu einer Vorab-Aufführung an zwei Klavieren (zwei Wochen vor der Premiere). Die Reaktion war auch hier verhalten, doch nach der gelungenen Uraufführung durch die Meininger Hofkapelle am 25. Oktober 1885 fand auch die Vierte ihren Weg in die Konzertsäle.
Mit der Sinfonie Nr. 4 op. 98 schloss Brahms sein sinfonisches Schaffen ab. Zugleich bedeutete die Vierte auch das Ende der klassisch-romantischen Sinfonie und ihrer Finallösung “durch Nacht zum Licht“. Die Frage, wie Beethovens sinfonisches Erbe fortgesetzt werden könnte, bewegte das gesamte 19. Jahrhundert. Brahms beantwortete sie im Finale der 4. Sinfonie mit einem Rückgriff auf die barocke Chaconne bzw. Passacaglia. In dem Vertrauen auf die majestätische Strenge und erhabene Größe dieses bewährten Variationsmodells erlangte Brahms auf diese originelle Weise orchestrale Wucht und sinfonische Größe. Davon war der junge Richard Strauss als einer der ersten Zuhörer begeistert: “Ein Riesenwerk [...] neu und originell und doch von A bis Z ein echter Brahms.“
(Text: Tilla Clüsserath)
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