Wie stark prägt uns die Muttersprache? | 42 - Die Antwort auf fast alles | ARTE

Wir denken in Worten. In der Regel tun wir das in unserer Muttersprache. Durch sie können wir die Welt um uns herum in Worte fassen. Der Werkzeugkasten, den Sprache uns zur Verfügung stellt, kann jeweils sehr unterschiedlich sein. Verändert das unsere Wahrnehmung der Welt, je nachdem, welche Sprache wir erlernt haben? Wären wir mit einer anderen Muttersprache andere Menschen? Der Universalgelehrte Wilhelm von Humboldt war Anfang des 19. Jahrhunderts überzeugt, dass verschiedene Sprachen unterschiedliche Weltsichten ausbilden. „Was Sprachen grundsätzlich einmal tun”, sagt der niederländische Sprach-Experte Gaston Dorren, „ist, den Dingen einen Namen geben.” Wie sie das tun, mit welchen Schwerpunkten, spiegelt auch, was einer Kultur wichtig ist und was nicht. Unterschiedliche Wörter können Dinge bezeichnen, die in einer anderen Sprache gar nicht vorkommen. Wie das portugiesische Wort “Saudade“, das eine ganz eigene Form des Weltschmerzes beschreibt. Insofern scheint Humboldt grundsätzlich Recht zu haben. Dennoch wird seit Jahrhunderten diskutiert, wie sehr uns unsere Sprachen bestimmen. Durch den Wortschatz und durch die unterschiedlichen Grammatiken können unsere Aufmerksamkeit und sogar unser Gedächtnis beeinflusst werden. Die Frage liegt nahe, auf welche Art und Weise Sprache uns noch prägt und wie stark sie dabei unsere Persönlichkeit gestaltet. Wissenschafts-Dokureihe, Regie: Gunnar Mergner (D 2023, 28 Min) Wir denken in Worten. In der Regel tun wir das in unserer Muttersprache. Durch sie können wir die Welt um uns herum in Worte fassen. Aber: Sprachen unterscheiden sich. Der Werkzeugkasten, den sie uns zur Verfügung stellen, kann jeweils komplett anders sein. Verändert das unsere Wahrnehmung der Welt, je nachdem welche Sprache wir erlernt haben? Wären wir andere Menschen mit einer anderen Muttersprache? Das ist auch eine Frage, die in der Wissenschaft seit Jahrhunderten heiß diskutiert wird: Wie stark werden wir von unserer Muttersprache beschränkt und gelenkt? Quellen und weiterführende Links: Allgemeiner Überblick Open-Access-Publikation von Barbara Mertins, die sich ausführlich der Frage widmet: Wie hängen Sprache und Denken zusammen? Einer der Vordenker der Theorie, dass Sprache unsere Identität beeinflusst oder sogar bildet ist: Wilhelm von Humboldt. Er war überzeugt, dass mit jeder Sprache eine unterschiedliche Weltsicht verbunden ist. Warum, das begründet er u.a. in: TedTalk von Lera Boroditsky: “How language shapes the way we think” mit Transkript Wer hat die Vase zerbrochen: Beeinflusst die Muttersprache die Erinnerung von Augenzeugen? Wie Sprache und visuelle Wahrnehmung zusammenhängen: Studie die zeigt, wie Farbwörter unsere Farbwahrnehmung beeinflussen können: “Blau – Eine Farbe taucht auf“ Mehr dazu, wie Sprache unsere Wahrnehmung von Farben beeinflusst: Zur Forschung an Farbkategorien und Kategorienerwerb in Himba und Englisch: Studie zu Farbbegriffen und wie sie unsere visuelle Wahrnehmung beeinflussen: Sprache, Raum und Zeit Studie von Alice Gaby zu der Frage, ob und wie die Art, wie wir über Zeit sprechen mit der Raumbeschreibung zusammenhängt, am Beispiel der australischen Sprache Kuuk Thaayorre: Eine umfangreiche Untersuchung der Grammatik der Sprache: Mehr über Lera Boroditskys Forschung zu Kuuk Thaayorre, der Sprache der Pormpuraaw, die Himmelsrichtungen statt Richtungswörtern wie “rechts“ oder “links“ verwenden: Und hier: Musik in dieser Folge (eine Auswahl) Robert de Niro’s Waiting von: Bananarama Machine Love von: crouds Talkin’ ’Bout a Revolution (2015 Remastered) von: Tracy Chapman Obituary von: Alexandre Desplat Zorbas (the original sirtaki) von: MikisTheodorakis Spy to the Rescue von: Garrett Weyenberg Everybody’s Talkin’ von: Harry Nilsson #sprachen #persönlichkeit #arte Verfügbar bis zum 16/12/2024 Abonniert den Youtube-Kanal von ARTE:   Folgt uns in den sozialen Netzwerken: Facebook: Twitter: Instagram:
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