Ein Alptraum wird Wirklichkeit: Am 26. April 1986 explodiert der Reaktor des Atomkraftwerks Tschernobyl. Die austretende Strahlung hat die 200fache Dosis der Hiroshima-Bombe. Innerhalb der verseuchten ”Todeszone” leben Menschen. Weitere sechs Millionen werden von radioaktiven Niederschlägen belastet. In Westeuropa ertönt der Ruf immer lautstarker: ”Atomkraft, nein danke.”
Kommentar:
26. April: Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl explodiert. Eine Katastrophe, für die Experten keinen Namen haben: Tschernobyl, das ist mehr als der “größte anzunehmende Unfall“. Tschernobyl – das ist der Super-GAU.
Tschernobyl.
Das Atomkraftwerk am Vorabend der Katastrophe. In der Nacht steht in Block 4 ein Sicherheitstest auf dem Programm. Die Mannschaft probt den Notfall. Sie soll prüfen, ob genügend Strom vorhanden ist, um den Reaktor ausreichend zu kühlen.
Oleg Genrich, Maschinist in Block 4
“Die Leistung des Reaktors sank ab wie in jeder Nacht. Von einem Sicherheitstest wusste ich nichts. Ich habe in jener Nacht meine Arbeit wie immer gemacht. Alles schien normal.“
Doch das Team macht einen entscheidenden Fehler, die Leistung des Reaktors fällt zu schnell und zu tief. Trotzdem wird der Test nicht abgebrochen - streng nach Plan.
Nikolaj Steinberg, nach Unglück leitender Ingenieur des AKW Tschernobyl
“Das entsprach damals unserer Mentalität. Eine Aufgabe musste unbedingt erfüllt werden. Anstatt das Experiment zu beenden, machten sie weiter.“
Doch der Test gerät außer Kontrolle. Als die Mannschaft den Versuch abbrechen will, beginnt die Katastrophe. Der Reaktor heizt sich immer mehr auf.
“Ein Uhr dreiundzwanzig Minuten vier Sekunden: das Experiment beginnt. Ein Uhr dreiundzwanzig Minuten und 40 Sekunden: die Entscheidung fällt: abbrechen, Reaktor sofort stoppen. Als der Befehl zum Drücken des Abschaltknopfs kommt, dauert es bis zur Explosion noch ganze drei Sekunden.“
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