Aussprache R | Wie spricht man das „R“ im Deutschen?
In diesem Video lernt ihr, wie man im Deutschen das „R“ ausspricht. Genauer gesagt, die verschiedenen R-Laute, denn ja, da hast du richtig gelesen, es gibt nicht nur ein „R“ im Deutschen. Du brauchst zum Deutschsprechen mindestens die zwei, die ich in diesem Video mit dir übe. Und üben heißt, dass du natürlich auch wirklich sprechen wirst!
#aussprache #deutschlernen #deutsch
Quellen:
- Dieling, H., & Hirschfeld, U. (2000): Phonetik lehren und lernen.
- Šileikaitė-kaishauri, D. (2015). Einführung in die Phonetik und Phonologie des Deutschen.
0:00 Einleitung
0:40 Reibe-R
1:31 rollendes R
2:58 vokalisches R
3:41 Übung: Reibe-R oder vokalisches R?
4:49 Nachsprechübung
6:10 Zungenbrecher
Im Deutschen gibt es sogar vier R-Laute. Je nach Region und Dialekt unterscheiden sie sich. Alle vier brauchst du nicht, denn ich behandle in diesem Video nur die Standardsprache, also keine Dialekte oder andere Varianten.
Es gibt einmal das Reibe-r, dass sich so anhört: [ʁ]. Der Laut wird genau dort gebildet, wo auch der Ach-Laut, also der letzte Teil „ch“ gebildet wird. Also ziemlich weit hinten, indem der hintere Teil der Zunge eine Enge bildet. Wenn die Luft dann durch diese Enge gepresst wird, entsteht ein Reibegeräusch. Dieses R kommt in Wörtern vor wie: „Rose“, „Rat“ und „Herren“.
Besonders deutlich spürst du, dass der Ach-Laut und das R an derselben Stelle liegen, wenn beide direkt nacheinander gesprochen werden: „Ach Ralf!“, „Auch richtig.“ Die beiden Laute verschmelzen dann miteinander. Wenn du also schon den Ach-Laut sprechen kannst, dann sollte das Reibe-R auch kein Problem für dich sein.
Du solltest das Reibe-R nicht mit dem rollenden R verwechseln. Aber in gesprochener Sprache wird das R nicht gerollt. Nur, wenn man ganz deutlich sprechen möchte und manchmal im Fernsehen und Radio wird es verwendet.
Am wichtigsten bei der Aussprache von R ist, dass sich die Zungenspitze nicht bewegt. In vielen slawischen Sprachen ist das anders. Dort wird der Laut R gerollt, als mit der Zungenspitze vibrierend, gebildet.
Wenn du nicht genau weißt, was mit „hinterer Teil der Zunge“ gemeint ist, dann kannst du den R-Laut auch mit einem Glas Wasser üben. Man nimmt einen Schluck Wasser und gurgelt. Dann spürst du, wo die Zunge eine Enge bilden soll und man kann es natürlich dann auch ohne Wasser probieren. Dort, wo gegurgelt wird, ist die Stelle, durch die die Luft gepresst wird und so das R entsteht. Aber aufgepasst, mit dem Gurgeltrick bildest du das rollende R und nicht das reibende R. Gurgeln hilft dir also nur die Position für den Ach-Laut und das Reibe-R zu finden. Das Gurgeln musst du dann stark reduzieren, wenn du ein R sprechen möchtest.
Und dann gibt es im Deutschen noch das R wie in Uhr, hier und mehr. Man kann es kaum hören und es hört sich sogar fast wie ein „a“ an. Darum nennt man es auch das a-Schwa, oder vokalisches R. Ein dunkles und tiefes a. Man nennt es „vokalisiertes R“. Es wird immer nach langen Vokalen gesprochen: „hier“, „mehr“, „Bär“, in den Endungen „–er“, „-ern“, „-ler“, und „–ner“: „Fahrer“, „Gärtner“, „ändern“ und in den Vorsilben „er-“, „ver-“, „zer-“, „her-“: „erleben“, „vergehen“, „zerbrechen“, „hervor“.
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