“So sind die Götter überall gegenwärtig, wo entscheidendes geschieht, getan oder gelitten wird. Der Leser der Ilias und der Odyssee weiß, dass sich hier nichts ereignet, nichts gelingt oder misslingt, ja kein bedeutender Gedanke, kein Entschluss gefasst wird ohne göttlichen Zugriff. Der Betroffene selbst weiß meistens nur, dass ein Gott oder die Gottheit eingegriffen hat. Wenn es auch Fälle genug gibt, wo er der göttlichen Person leibhaftig begegnet. Aber immer nur er allein, ohne dass andere Zeugen sind. Der Dichter aber, den die Muse belehrt, kann sagen, welcher von den Göttern hier am Werke war. Dieses lebendige Bewusstsein von der Gotterfülltheit alles Seinsgeschehens, diese Ergriffenheit, die von keinem bedeutenden Vorgang reden kann, ohne der Gottheit, die in ihm wirkt zu gedenken, hat nirgends in der Welt ihres gleichen und man muss sich wundern, dass diejenigen, die sich erlauben über die homereschen Götter abfällig zu urteilen, nic