RAINER MARIA RILKE - EINSAMKEIT

Dichtung von Rainer Maria Rilke / Rezitation: Jürgen Goslar / Anmerkung: Liebhaben von Mensch zu Mensch, das ist vielleicht das Schwerste, was uns gegeben ist. Je mehr Liebe man gibt, desto mehr besitzt man davon. Es gibt kein ärgeres Gefängnis als die Furcht, einem Liebenden weh zu tun. Liebe heißt allein sein. () Die Einsamkeit ist wie ein Regen. Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen; von Ebenen, die fern sind und entlegen, geht sie zum Himmel, der sie immer hat. Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt. Regnet hernieder in den Zwitterstunden, wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen und wenn die Leiber, welche nichts gefunden, enttäuscht und traurig von einander lassen; und wenn die Menschen, die einander hassen, in einem Bett zusammen schlafen müssen:
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