HERMANN HESSE - IM SCHLENDERN DURCH EINE FREMDE STADT

Dichtung von Hermann Hesse entst. 1913 / Rezitation: Hans-Eckart Eckhardt (Foto) / Anmerkung: Aber ich habe mir das Glück als Junge anders vorgestellt und bin nun immer noch dumm unzufrieden, daß es mir in etwas anderer Fasson verabreicht wurde, als ich geträumt hatte. () Hinter roten Fensterblumen taucht Eine Stirn empor, vom Licht behaucht, Stille braune Augen blicken hold Noch in kinderhaftem Märchengold, Doch die Lippen und die frischen Wangen Sind in ernster Sprödigkeit befangen. Lächelnd schau ich Fremdling nach ihr hin, Meine Schritte zögern und mein Sinn Fleht voll rascher Inbrunst zum Geschick: Laß sie lächeln einen Augenblick! Und sie steht und blickt den fremden Mann Wie aus Träumen fremd und freundlich an, Und indem mein Lächeln heller wirbt, Seh ich, wie die starre Blöde stirbt, Lächelnd gibt der aufgeschloßne Mund Lieblichkeit und holde Laune kund. Doch in
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